Hörerkrankungen
Das Innenohr (Hörschnecke) ist ein hochkompliziertes und äußerst sensibles Sinnesorgan. Viele Ursachen können zur Schädigung führen, z. B.: Lärm, Entzündungen, Durchblutungsstörungen, toxische Substanzen, Tumore oder altersbedingte Veränderungen. Hier erfolgen bei uns hochkomplexe Untersuchungsverfahren, um die Ursache zu ergründen und der Behandlung zuzuführen.
Unter Hörsturz versteht man einen plötzlichen Hörverlust ohne sofort erkennbare Ursache. Ein Hörsturz erfordert eine genaue Abklärung und Behandlung innerhalb der ersten 1 – 2 Tagen. Die Behandlung richtet sich nach Schweregrad und Ausmaß des Hörverlustes und eventuell erkennbarer Ursache.
Modernste Technologien der Schallverarbeitung u. Schallverstärkung kommen bei Hörgeräten heute zur Anwendung, sodass man von Hörsystemen spricht. Durch diese Technologien ist es möglich, dass das Hören in ruhiger und lauter Umgebung, im Straßenlärm, im Konzert wieder möglich ist. Durch spezielle Maßnahmen ist auch Verbindung zu Handys, die Verbesserung des Richtungshörens die Unterdrückung von Störschall möglich. Es gibt Geräte die in den Gehörgang eingeführt werden und Geräte, die hinter/auf dem Ohr aufliegen.
Zudem gibt es auch implantierbare Hörsysteme, wie das Cochlear Implant, das in die Hörschnecke eingesetzt wird, das knochenverankerte Hörgerät (BAHA) und das ins Mittelohr eingepflanzte Vibrationshörsystem.
Das Mittelohr umfasst das Trommelfell und die Gehörknöchelchen, die für die Schallübertragung zum Innenohr verantwortlich sind. Akute u. chronische Entzündungen können dieses Mittelohr schädigen und führen zu einer Hörminderung (Schallübertagungsstörung).
Eine genaue Diagnostik erlaubt eine gezielte Therapie, ob medikamentös oder operativ.
Die Otosklerose ist sowohl eine Erkrankung des Mittel- als auch des Innenohres, im Bereich des ovalen Fensters, am Eingang zum Innenohr, kommt es zu einer Knochenneubildung. Dadurch wird der Steigbügel fixiert und in seiner Beweglichkeit deutlich eingeschränkt und somit die Schallübertragung beeinträchtigt.
Die Behandlung der Wahl ist meist eine Operation, bei der der Steigbügel durch eine Prothese ersetzt wird (Stapesplastik).
Diese reichen von Formfehlern der Ohrmuschel über abstehenden Ohren bis hin zu Fehlbildungen des Gehörganges und des Mittel- und Innenohres.
Unser Schwerpunkt liegt in der ästhetischen Korrektur der Fehlbildungen der Ohrmuschel. Diese Operationen führen wir in der Tagesklinik Buchloe ambulant durch.
Im Rahmen einer Mittelohrentzündung kann es besonders bei Kleinkindern zu einer dauerhaften Flüßigkeitsansammlung im Mittelohr kommen, sog. Paukenerguss. Kinder, besonders Kleinkinder, bekommen viel häufiger als Erwachsene Mittelohrentzündungen, weil die Verbindung zwischen Rachen u. Mittelohr (Ohrtrompete) bei Kinder kürzer und relativ weiter ist.
Zusätzlich sind Schnupfen, vergrößerte Rachenmandeln u. allgemeine Infekte bei Kinder häufiger und unterstützen die Entstehung von Mittelohrentzündungen. Ein Paukenerguss führt zu einer deutlichen Hörminderung, Schmerzen bestehen normalerweise nicht.
Häufig bildet sich ein Paukenerguss binnen 3 Wochen zurück, wenn der Infekt ausgeheilt ist. Bei immer wiederkehrenden Infekten und bei dauerhaft vergrößerten Rachenmandeln kann es zu einem bleibenden permanenten Paukenerguss kommen.
Eine dauerhafte Hörminderung kann zu Entwicklungsstörungen des Kindes (z.B. Spracherwerb, Kommunikation) führen. Darüber hinaus kann es auch zu Entwicklungsstörungen des Ohres kommen.
Ein Paukenerguss sollte deshalb kontrolliert und ausreichend behandelt werden. Falls eine medikamentöse Therapie fehlschlägt ist eine Operation erforderlich.
Schwindel
Schwindel kann mannigfaltige Ursachen haben. Häufig sind Störungen im Gleichgewichtsorgan, das im Felsenbein neben der Hörschnecke liegt anzuschuldigen. Aber auch zum Beispiel Erkrankungen der Wirbelsäule, des Kreislaufes des Auges und des Nervensystems können zu Schwindel führen.
Wir führen dazu eine umfassende Diagnostik mit Videonystagmographie, Hirnstammaudiometrie zur Messung der Gleichgewichtsnerven und ausführliche Hörtests durch.
Die Therapie erfolgt in Abstimmung mit Ärzten der Nachbardisziplinen, je nach Ursache der Schwindelbeschwerden.
Mit zunehmendem Lebensalter klagen viel Menschen unter Gleichgewichtsstörung, bzw. unter Schwindel, die die Lebensqualität mehr oder minder beeinträchtigen. Unser Gleichgewicht wird durch das Zusammenspiel mehrerer Systeme zentral gesteuert. Dazu zählt nicht nur das Gleichgewichtsorgan, sondern auch das Sehorgan, Herz-Kreislaufsystem und andere Regulationssysteme.
Mit zunehmendem Alter lässt die Funktionstüchtigkeit der Systeme etwas ab, sodass mannigfaltige Störungen zu Schwindelbeschwerden führen können.
Vielerlei Untersuchungen sind deshalb notwendig, um die Ursachen aufzuspüren – nicht nur auf dem HNO-ärztlichen Fachgebiet. Die Therapie ist deshalb oft erst in Absprache mit mehreren Ärzten zufriedenstellend möglich.
Tinnitus
Unter Tinnitus versteht man ein wahrgenommenes Geräusch ohne äußere Schallquelle. Man kann zwischem subjektiven Tinnitus, bei dem das Geräusch nur vom Betroffenen selbst wahrgenommen wird und dem sehr selten objektiven Tinnitus, der auch von anderen Menschen wahrgenommen wird.
Tinnitus kann ohne begleitende Erkankung oder aber im Rahmen einer anderen Erkrankung wahrgenommen auftreten. Sei dies eine Erkrankung aus dem HNO-Fachbereich oder aber auch eine Erkrankung aus anderen Fachbereichen.
Eine gründliche Diagnostik sollte stets am Anfang einer gezielten Behandlung erfolgen. Die Behandlung richtet sich nach der Grunderkrankung und dem Schweregrad.
Halserkrankungen
Knoten oder Schwellung am Hals können harmlos sein oder hoch gefährlich. Eine Abklärung ist ratsam und oft auch schnell zu erreichen.
Behinderte Nasenatmung, nächtliches Schnarchen und häufiger Schnupfen verbunden mit Mittelohrentzündungen oder Paukenergüssen sind die häufigsten Symptome bei Polypen. Diese Polypen verlegen den Raum am hinteren Nasenausgang und führen so zu den Beschwerden.
Nicht selten sind auch die Gaumenmandeln gleichzeitig vergrößert. Abhängig von Dauer und Schwere der Beschwerden ist entweder eine medikamentöse Therapie oder gar eine Operation (Entfernung der Rachenmandel) erforderlich. Diese Operation kann ambulant in der Tagesklinik Buchloe durchgeführt werden. Nach recht kurzer Zeit sind dann die Patienten beschwerdefrei.
Entzündung der Gaumenmandeln ist mit starken Schluckbeschwerden, Schwellung der Halslymphknoten und deutliches Krankheitsempfinden verbunden. Bei immer wiederkehrenden Mandelentzündungen (Tonsillitis) ist eine Entfernung der Mandel (Tonsillektomie) notwendig.
Bei wiederholten Mandelentzündungen steigt auch das Risiko einer Herzklappenentzündung, chronischen Nierenentzündung und rheumatischen Gelenkentzündungen.
Die akute Mandelentzündung wird meist mit Antibiotika behandelt, bei wiederkehrenden Entzündungen ist die Entfernung ratsam. Diese Operationen führen wir im Klinikum Landsberg in Vollnarkose durch. Die übliche Aufenthaltsdauer ist von Freitag (OP-Tag) bis Montag, eine Schonung sollte über 2 Wochen erfolgen.
Schluckbeschwerden sind ein relativ unspezifisches Symptom, neben Erkrankungen im Hals/Schlund selbst können auch Erkrankungen der Wirbelsäulen, Muskelverspannungen des Halses, des Herzen, der Lunge, des Magens und des Nervensystems diese hervorrufen. Eine genaue Untersuchung mitunter durch mehrere Ärzte ist oft erforderlich.
Stimme und Kehlkopf
Die Stimme des Menschen ist ein sehr wichtiges Kommunikationsmittel. Störungen können organische Erkrankungen der Stimmlippen, des Kehlkopfes, der Stimmlippennerven aber auch funktionell bedingt sein.
- Beschwerdedauer
- Heiserkeit
- Stimmbelastung
- Räusperzwang
- Atemnot
- Husten
- verändertes Atemgeräusch
- Nikotinkonsum
sind wichtige Symptome, besonders aber die Heiserkeit über 4 Wochen hinaus sollte unbedingt von einem HNO-Arzt abgeklärt werden.
Allergien
Vielerlei Stoffe können Allergien auslösen. Eine genaue Diagnostik mittels Befragung, Tests (Haut- und Bluttest) ergeben ein differenziertes Bild der Allergie und erlauben so eine gezielte Therapie:
Vermeidung der Allergie-auslösenden Stoffe, medikamentöse Behandlung und evtl. auch ursächliche Behandlung mittels spezifischer Immuntherapie (Hyposensibilisierung).
Nase und Nasennebenhöhlen
Die Betrachtung des Naseninneren erfolgt mit Mikroskop oder/und Endoskopen, dadurch können auch tiefere Regionen beurteilt werden. Unterstützt wird dies durch bildgebende Verfahren, wie Röntgen, Ultraschall und speziellen Schichtbildaufnahmen der Nase und Nebenhöhlen.
Zur Behandlung von Erkrankungen der Nase und Nasennebenhöhlen werden medikamentöse, naturheilkundliche, physikalische und operative Therapieverfahren angewendet.
Schnarchen
Schnarchen ist nicht gleich Schnarchen – wichtig ist ein erholsamer Schlaf. Schnarchen kann "nur" lästig sein, sodass die anderen durch die Geräusche gestört werden. Es kann aber auch Symptom einer ernsthaften Erkrankung sein, sog. Schlaf-Apnoe-Syndrom. Dabei kommt es während des Schlafes neben dem Schnarchen zu häufigen Atemaussetzer, die für Folgeschäden verantwortlich sind. Dies zeigt sich unter Tagesmüdigkeit, Sekundenschlaf und langfristig an Herz-Kreislauferkrankungen.
Welche Therapieverfahren angewendet werden müssen, entscheidet sich nach einer Reihe von Untersuchungen. Ein Teil davon führen wir selbst durch, andere erfolgen unter Mithilfe der umliegenden Kollegen und Schlaflabore.
HNO–Erkrankungen bei Kindern
Kinder, besonders Kleinkinder, sind überaus häufig von Erkrankungen im HNO-Bereich betroffen. Beginnend von banalem Schnupfen bis zu schwerwiegenden Erkrankungen.
Diagnostik und Therapie erfolgt bei uns in enger Zusammenarbeit mit dem Kinderarzt und der Kinderkliniken des Umkreises.
In Deutschland sind ca. 1–2 von 1.000 Kinder von einer ernsthaften Hörstörung betroffen. Es ist zwar selten, aber dennoch ist es außerordentlich wichtig Schwerhörigkeit möglichst frühzeitig zu erkennen, um diese auszugleichen und Folgeprobleme, z. B. verzögerter Spracherwerb zu verhindern.
Aus diesem Grund wurde das Neugeborenen Hörscreening eingeführt. Primär erfolgt dies in der Klinik, sollte dort etwas auffällig sein erfolgen die Nachuntersuchungen bei uns in der Praxis oder in der Uniklinik in München.
Krebsvorsorge
Erfreulicherweise sind bösartige Erkrankungen im HNO-Gebiet relativ selten. Folgende Beschwerden sollten aber ernst genommen werden und zu einer Abklärung führen.
- andauernde Heiserkeit, Stimmveränderung
- Schluckbeschwerden
- Schmerzen im Mund, Rachen oder in den Ohren
- starker Mundgeruch
- Lymphknotenschwellungen am Hals
Zudem sind Nikotinkonsum und übermäßiger Alkoholkonsum wichtige Risikofaktoren für bösartige Erkrankungen im HNO-Gebiet. Es ist sehr wichtig bösartige Erkrankungen frühzeitig zu erkennen, denn dann sind die Heilungsaussichten am günstigsten.
Laser-Chirurgie
In unserer Praxis haben wir einen CO₂-LASER, der sich besonders zur LASER-Tonsillotomie eignet. Es können damit aber auch viele kleine und kleinste Hautgeschwulste, Schleimhautgeschwulste, kleine Blutschwämmchen etc. entfernt werden.
Sprechen Sie uns einfach an, wir beraten Sie gerne. (Vieles sind keine Krankenkassenleistungen, wenn es kosmetische Eingriffe sind.)
Ambulant durchführbar und erspart den Krankenhausaufenthalt. Besonders Kinder im Alter von 3 bis 7 Jahren profitieren davon, wenn sie unter behinderter Nasenatmung, kloßiger Sprache, nächtlichem Schnarchen und gesteigerter Infektneigung leiden.
Speicheldrüsen
Speicheldrüsen haben die Aufgaben die Schleimhäute zu befeuchten, Nahrung einzuspeicheln und die Verdauung zu beginnen und zudem vor Krankheitserreger zu schützen.
Wir Menschen haben 6 große Speicheldrüsen
- 2 Ohrspeicheldrüsen
- 2 Unterkieferspeicheldrüsen
- 2 Unterzungenspeicheldrüsen
sowie viele kleine Speicheldrüsen in der Mund und Rachenschleimhaut. Erkrankungen der Speicheldrüsen sind sehr vielfältig und reichen von Entzündungen über Steinerkrankungen bis zu Neubildungen.
Tauch- und Flugtauglichkeit
Risiken beim Tauchen und beim Fliegen zu minimieren sollten Sie, bevor Sie diesen Sport betreiben möchten, sich untersuchen lassen ob Sie gesundheitlich fit und geeignet sind. Seriöse Tauch- und Flugschulen fordern regelmäßige Untersuchungen, die die Tauglichkeit bestätigen.
(Tauch- und Flugmedizinische Untersuchungen werden von der Krankenkasse nicht übernommen und müssen privat gezahlt werden.)